Marktkommentar Q3 2024

Zusammenfassung

Turbulente Zeiten meistern: Trotz des unerwarteten "Black Monday 2024" blieben wir ruhig und profitierten von der Markterholung.

Starke Performance: Unsere Klassik Mandate erzielten positive Renditen in allen Risikoprofilen, mit Beiträgen sowohl von Aktien als auch von Anleihen.

Optimistischer Ausblick: Wir erwarten, dass die bevorstehenden Zinssenkungen die Märkte positiv beeinflussen, insbesondere in den USA.

Strategische Portfolio-Erweiterungen: Wir betonen einen thematischen Ansatz, indem wir neue Investmentthemen hinzufügen und weiter in spezialisierte Anlageklassen mit einzigartigen Strategien, einschließlich versicherungsgedeckter Wertpapiere, diversifizieren.

1. Das Quartal im Überblick

"Black Monday 2024": Besonnenheit inmitten von Marktschocks

Das dritte Quartal entwickelte sich wie ein fesselndes Drama. Mit wachsendem Vertrauen in den Rückgang der Inflation waren die Märkte optimistisch. Dann kam der unerwartete "Black Monday 2024", der einen plötzlichen Marktrückgang verursachte. Während viele in Panik reagierten, erkannten wir dies als vorübergehende Schwankung und entschieden uns, unseren Kurs beizubehalten.

Rückgang der Inflation, Märkte erwarten Zinssenkungen

Im Juli fiel die US-Inflationsrate erstmals seit Langem unter 3 %. Dies stärkte die Markterwartungen, dass die Federal Reserve im September mit Zinssenkungen beginnen würde. Fed Chair Powell bestätigte dieses Sentiment in seiner Rede beim Jackson Hole Symposium am 23. August.

Unterschiedliche Wege: Fed vs. EZB

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte bereits mit Zinssenkungen begonnen und die Zinsen im Juni um 25 Basispunkte auf 3,75 % und erneut am 12. September auf 3,50 % gesenkt. Dieses unterschiedliche Tempo der Geldpolitik spiegelt die variierenden wirtschaftlichen Entwicklungen in den USA und im Euroraum wider.

Zinsentwicklung der letzten 15 Jahre

Robuste US-Wirtschaft

Trotz Marktspekulationen über mögliche Abschwächungen zeigte die US-Wirtschaft weiterhin Stärke. Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze blieb in den Monaten Juni, Juli und August stabil zwischen 2 % und 3 % gegenüber dem Vorjahr. Sorgen entstanden, als das Beschäftigungswachstum auf 114.000 zurückging und die Arbeitslosenquote im Juli auf 4,3 % anstieg, was einige zu Spekulationen über eine mögliche Rezession veranlasste und am 5. August im «Black Monday 2024», einem stärkerem aber nur sehr kurzem Markteinbruch, mündete.

Schwäche der Industrie im Euroraum

Der Euroraum kämpfte mit einem Rückgang der Industrieproduktion, die im Juni weiter fiel und über 3 % unter dem Vorjahresniveau lag. Der Dienstleistungssektor war der rettende Anker, der trotz des industriellen Abschwungs eine Rezession verhinderte.

Marktreaktionen und Bewegungen der Zinskurve

Erwartungen einer weiteren wirtschaftlichen Abkühlung, eines anhaltenden Inflationsrückgangs und signifikanter Zinssenkungen führten zu starken Reaktionen an der US-Zinskurve. Zweijährige US-Renditen fielen seit Ende Juni um nahezu 120 Basispunkte, während zehnjährige Renditen um rund 70 Basispunkte sanken. Die Normalisierung der Zinskurve beseitigte vorherige Rezessionssignale. Die Absenkung er Zinskurve beflügelte die Performance der Anleihen in den Portfolios.

Aktienmärkte widerstandsfähig trotz Spekulationen

Der S&P 500 wurde durch die Zinsentwicklung gestützt und gewann im dritten Quartal in Euro 1.78% Der Eurostoxx 50 legte trotz schwacher Wirtschaftsdaten ebenfalls um etwa 2.39% zu. Dies unterstreicht die Bedeutung seiner Korrelation mit dem S&P 500 gegenüber regionalen Wirtschaftsindikatoren. Europäische Aktien bleiben attraktiv, aber insbesondere große international ausgerichtete Unternehmen, da sie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund circa 13 gegenüber circa 21 für US-Aktien günstiger bewertet sind.

Sichere Häfen und Währungsbewegungen

Gold erlebte eine bemerkenswerte Rally und stieg seit Ende Juni in Euro um knapp 8.84%. Sinkende Zinsen, ein schwächerer US-Dollar, anhaltende Inflationsrisiken und geopolitische Spannungen trieben den Preis nach oben. Der Schweizer Franken wertete, trotz früher und schneller Zinssenkungen der Nationalbank, um knapp 2,24 % gegenüber dem Euro auf, was seine Rolle als sicherer Hafen verstärkte in einem schlingerndem Europa verstärkte.

2. Unsere Performance inmitten der Marktvolatilität

Klassik Mandate und Multi-Asset Fonds: Nutzen der Marktbewegungen

Unsere Klassik Mandate erzielten im dritten Quartal in allen Risikoprofilen positive Renditen. Nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen trugen erheblich zur Performance bei, da sinkende Zinserwartungen die Anleihekurse steigen ließen.

Investiert bleiben trotz "Black Monday 2024"

Während des Marktrückgangs am "Black Monday 2024" verzeichneten unsere Mandate kurzfristige Rückgänge. Wir bewerteten die Situation jedoch korrekt als kein wirtschaftliches Risikoereignis und blieben vollständig investiert. Diese strategische Entscheidung ermöglichte es uns, vollständig am anschließenden Marktaufschwung zu partizipieren.

Performance netto nach Abzug der Mandats- und Fonds sowie Depotbankengebühren und Mehrwertsteuer. 

3. Marktausblick und strategische Maßnahmen

Positive Impulse durch Zinssenkungen erwartet

Wir blicken optimistisch in die Zukunft und erwarten, dass die eingepreisten und von der Fed angekündigten Zinssenkungen die Aktienmärkte stützen werden. Unsere Einschätzung basiert auf der Erwartung, dass stetige Zinssenkungen das US-Wachstum knapp oberhalb des Potenzialwachstums von 1,8 % stabil halten. Im Gegensatz dazu zeigt die Wirtschaft im Euroraum trotz des bereits niedrigen Niveaus keine Anzeichen einer Erholung.

Zinssenkungen als Treibstoff für die Märkte

Niedrigere Zinsen wirken wie Öl für die Märkte. Staaten müssen weniger Zinsen auf ihre Schulden zahlen, was bedeutet, dass sie keine zusätzlichen Steuern erheben müssen. Für Privatpersonen wird die Bedienung von Hypothekenschulden erschwinglicher, was den Immobilienmarkt unterstützt. Zudem wird die Finanzierung von Investitionen durch Kredite, wie etwa im Bereich Private Equity und Immobilien, wieder günstiger. Dies fördert Investitionen und wirtschaftliche Aktivitäten und wirkt sich positiv auf die Märkte insgesamt aus.

US-Optimismus vs. Euroraum-Vorsicht

US-Unternehmen reagieren bereits positiv auf die Aussicht sinkender Zinsen, zeigen mehr Vertrauen und planen entsprechend. Im Euroraum hingegen bleibt die Stimmung aufgrund schwacher Exportnachfrage und sinkender Auftragsbestände verhalten. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte die EZB dem Beispiel der Fed folgen und ihre Zinssenkungen beschleunigen.

Portfoliofokus: US-Kern und globale Diversifikation

US-Engagements werden weiterhin den Kern unseres Portfolios bilden. Wir erwarten, dass die US-Indizes bis zum Jahresende einem positiven Trend folgen, wovon auch europäische Large-Cap-Indizes wie der Eurostoxx 50 profitieren dürften. Binnenwirtschaftliche Small-Cap-Investments sind besonders in den USA attraktiv, da die Wirtschaft weniger exportabhängig ist und von den Zinssenkungen der Fed profitieren dürfte.

Weiterhin defensiv auf China

Wir halten an unserer Sicht fest, dass China eher ein Handels- als ein langfristiges Investmentthema ist. Die neuesten Konjunkturmaßnahmen Chinas umfassen mehrere Liquiditätskomponenten, die die Risikobereitschaft der Investoren erhöhen und Marktbewegungen verstärken. Der wirtschaftliche Trend Chinas könnte sich nicht wesentlich ändern.

Thematischer Ansatz im Fokus

Wir legen verstärkt Wert auf einen thematischen Investmentansatz, indem wir neue Themen hinzufügen und weiter in spezialisierte Anlageklassen mit einzigartigen Strategien diversifizieren. Dazu gehören:

• Künstliche Intelligenz und Rechenzentren: Wir setzen unseren Fokus auf Künstliche Intelligenz in unseren Fonds und Mandaten fort. Wir haben mit der Investmentanalyse des Themas Rechenzentren als thematische Ergänzung abgeschlossen und erkennen ihre entscheidende Rolle bei der Unterstützung von KI-Technologien. Wir planen, dieses Thema in Kürze in unsere Portfolios aufzunehmen und es ab Oktober unseren themenorientierten Kundinnen und Kunden anzubieten.

• Alternative Investmentstrategien: In unserem Multi-Asset-Fonds erhöhen wir die Diversifikation durch Investitionen in alternative Strategien wie Volatilitätsstrategien, Trendfolgestrategien und Merger Arbitrage.

- Volatilitätsstrategien: Nutzt allgemeine Marktschwankungen, um unabhängig von der Marktrichtung Renditen zu erzielen.

- Trendfolgestrategien: Investiert in Anlagen mit klaren Aufwärts- oder Abwärtstrends, um unabhängig von der Marktrichtung eine positive Rendite zu generieren.

- Merger Arbitrage: Nutzt Kursunterschiede aus angekündigten Fusionen und Übernahmen, um Gewinne zu erzielen.

• Versicherungsgedeckte Wertpapiere: Wir führen Analysearbeiten zu versicherungsgedeckten Wertpapieren durch, die Investitionen in Versicherungsrisiken ermöglichen, wie beispielsweise Katastrophenanleihen, die bei Naturkatastrophen Zahlungen leisten. Diese Instrumente bieten attraktive Renditen und eine geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen. Wir freuen uns darauf, sie in den kommenden Monaten in unser Portfolio aufzunehmen.

Beibehaltung strategischer Positionen

Gold: Wir bleiben bei Gold auf neutralem Niveau und erhöhen unsere Position derzeit nicht. Die bestehende Goldposition ist für uns ausreichend.

• Immobilien und Infrastruktur: Wir behalten unsere Immobilienexponierung bei und halten unsere Infrastrukturinvestitionen auf einem prominenten Niveau, um von der Lockerung der Zinspolitik zu profitieren.

• Schwellenländer: Wir halten an unserer starken Positionierung in Indien und in lokalen Währungsanleihen der Schwellenländer fest, da wir die Chancen erkennen, die diese Volkswirtschaften bieten.

Fokusthema: Risikofaktor US-Wahlen

Ein weiterer Risikofaktor im kommenden Quartal ist die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl. Historisch gesehen können US-Wahlen zu kurzfristiger Volatilität an den Märkten führen. Im Jahr 2016, als Hillary Clinton die Wahl verlor, fielen die Märkte zunächst, um sich dann schnell wieder zu erholen.

Die Demokraten planen, die Unternehmenssteuern deutlich zu erhöhen, was ein Risiko für die Märkte darstellt. Eine Erhöhung der Unternehmenssteuern könnte die Gewinne der Unternehmen schmälern und die Aktienkurse belasten.

Die Republikaner planen, die Tarife deutlich zu erhöhen, was ein Risiko für die Märkte darstellt. Höhere Tarife könnte die Gewinne der Unternehmen schmälern und die Aktienkurse belasten. Tarife können ebenfalls die Inflation ankurbeln und zu einem höheren Zinsniveau führen.

Zudem unterscheidet sich das aktuelle Umfeld von früheren Wahlen:

Wirtschaftliches Umfeld: Wir haben ein anderes nominales BIP und befinden uns in einer späteren Phase des Wachstumszyklus als bei früheren Wahlen.

• Schuldenstände und Kapitalkosten: Die Schuldenstände sind um 0,25 % des BIP höher, und die Kapitalkosten sind gestiegen.

• Bewertungen und Risikoprämien: Die Risikoprämien sind hoch, und die US-Aktienmärkte weisen sehr hohe Bewertungen auf, was zusätzliche Risiken birgt.

Die wichtigsten Risiken für die Märkte sehen wir in einem vollständigen Sieg (Sweep) entweder der Demokraten (Blue Sweep) oder der Republikaner (Red Sweep), bei dem eine Partei sowohl die Präsidentschaft als auch den Senat und das Repräsentantenhaus kontrolliert. Ein Blue Sweep könnte zu einer Marktreaktion aufgrund höherer Unternehmenssteuern führen. Ein Red Sweep könnte höhere indirekte Steuern durch Zölle mit sich bringen, was Inflation fördern könnte.

Das beste Ergebnis für die Märkte wäre, wenn die Partei, die die Präsidentschaft gewinnt, nicht auch den Senat und das Repräsentantenhaus kontrolliert.

Fazit

Zusammenfassend sind wir bis zum Jahresende weiterhin positiv für die Aktienmärkte gestimmt, haben aber ein strenges Auge auf die Risiken. Angesichts des allmählichen Rückgangs des globalen Wirtschaftswachstums, insbesondere in Europa und China, betonen wir zur Risikomitigierung einen thematischen Ansatz. Wir fügen neue Investmentthemen hinzu und diversifizieren weiter in spezialisierte Anlageklassen mit einzigartigen Strategien, einschließlich versicherungsgedeckter Wertpapiere. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, spezifische Chancen zu nutzen und die Portfoliodiversifikation zu erhöhen.

Hinweis:Es handelt sich hierbei um eine Marketingmitteilung. Die enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Investieren birgt Kapitalrisiken. Der Wert einer Anlage kann steigen oder fallen. Sofern Renditen nicht in Euro angegeben sind, können sie aufgrund von Währungsschwankungen fallen oder steigen. Historische Renditen und Prognosen sind keine Garantie für zukünftige Wertentwicklungen.Die in dieser Mitteilung enthaltenen Meinungen beziehen sich auf den Erstellungszeitpunkt und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse können von den Erwartungen und Prognosen abweichen. Die Informationen stammen aus als zuverlässig geltenden Quellen. Die Zuverlässigkeit dieser Informationen wurde zwar mit der gebotenen Sorgfalt geprüft, Serafin Asset Management GmbH übernimmt jedoch keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Informationen. Bitte beachten Sie unsere Risikohinweise.

2.10.24
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