Vegane Rendite!

Diskussionen über Veganismus und Vegetarismus werden meist nur im Zusammenhang von Tierwohl und Nachhaltigkeit geführt. Dass Ernährungstrends auch für Anleger lukrativ sein können, zeigen wir dir in diesem Artikel.

Im Januar versuchen viele, mit alten Gewohnheiten zu brechen und mit guten Vorsätzen in das neue Jahr zu starten. Der #Veganuary (Neologismus aus Vegan & January) ist eine vor allem durch Social Media populär gewordene Aktion, bei der Menschen versuchen, sich den gesamten Januar vegan zu ernähren. Und vegan oder zumindest fleischlos liegt voll im Trend: Die Anzahl der Menschen in Deutschland die sich als Vegetarier bezeichnen, lag 2022 laut einer Studie des IfD Allensbach bei 7,9 Millionen, der Anteil der Veganer bei rund 1,58 Mio.  Das heißt, fast jeder Zehnte in Deutschland isst bereits fleischlos - bei steigender Tendenz.

Die Zukunft ist flexitarisch

Die Motivation, die eigene Ernährung umzustellen und auf Fleisch zu verzichten, liegt häufig im Tierwohl begründet. Aber auch ein größeres Gesundheitsbewusstsein und die Reduzierung des eigenen CO²-Fußabdrucks sind häufige Ursachen, aus denen Menschen zu Fleischalternativen greifen. Immer mehr Menschen sind Nachhaltigkeit und Umwelt wichtig und der Zusammenhang zwischen Ernährung und Umweltauswirkungen wird zunehmend bewusster.

„Mittlerweile haben viele Menschen verstanden, dass die Lebensmittelproduktion für einen beachtlichen Anteil der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich ist und somit einen riesigen Hebel für nachhaltige Veränderung darstellt“, sagt Alina Demke, Food-Expertin im aktuellen Ernährungstrendbericht 2023.

Zwar ist der tägliche Konsum von Fleisch und Fisch vielen Menschen nicht mehr so wichtig wie früher, eine rein vegane oder vegetarische Ernährung ist vielen allerdings zu radikal. Eine Hinwendung zu einer flexitarischen Ernährung, also einer Ernährung, die zwar pflanzenbasiert ist, aber auch gelegentlich Fleisch und Fisch zulässt, ist für einen Großteil der Bevölkerung daher die praktikablere Lösung.

Kein Wunder, dass sich dieser Ernährungstrend auch auf den Märkten widerspiegelt. Insgesamt lag der Umsatz mit vegetarischen Alternativprodukten im deutschen Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2022 bei 39,6 Millionen Euro, wobei der Großteil des Umsatzes durch Fleischalternativen umgesetzt wurde.

Umsatz mit vegetarischen Alternativprodukten, in Mio. €; Quelle: Statista, eigene Darstellung

Erbse statt Schinken

Die in Deutschland bekannteste Marke für Fleischersatzprodukte ist Rügenwalder Mühle.  Das niedersächsische Familienunternehmen hat vegetarische Fleischprodukte in Deutschland aus dem Reformhaus in den LEH gebracht und den Markt dafür maßgeblich mitaufgebaut. Mittlerweile sind 75% des Produktangebotes von Rügenwalder vegetarisch oder vegan. Und der Erfolg gibt dem Unternehmen recht: Im Jahr 2021 betrug der Umsatz 263,3 Millionen, wobei der Großteil durch ebenjene Ersatzprodukte erwirtschaftet wurde.

Dass die Konkurrenz nicht schläft, kann man als Verbraucher sehr gut am Warenangebot im Supermarktregal ablesen. Neben den Produkten mit der roten Mühle hat man nun die Wahl zwischen Like Meat, Beyond Meat, Valess, Garden Gourmet, The Vegetarian Butcher und anderen. Auch die Auswahl an Milchalternativen wächst beständig. Bestellte man früher noch vom Barista belächelt einen Soja-Latte Macchiato, so wird man heute ganz selbstverständlich gefragt: „Mit normaler Milch?“  Zur Auswahl stehen dann neben Kuhmilch mittlerweile Soja-, Mandel-, Erbsen- oder Hafermilch.

Immer mehr pflanzliche Milchprodukte kommen auf den Markt; Quelle: Unsplash

Und dass auch für Großkonzerne Nachhaltigkeit auf dem Teller beginnt, zeigt beispielsweise der nicht gerade für Nachhaltigkeit bekannte Lebensmittelkonzern Nestlé mit der Eigenmarke „Garden Gourmet“. Die pflanzliche Milchalternative „Alpro“ gehört zu Danone. Auch das unternehmerische Interesse an den Alternativen ist groß. Auch der Bio-Lebensmittel-Hersteller Veganz oder der Fleischersatzproduzent Beyond Meat und der Hafermilchspezialist Oatly sind an der Börse vertreten.

Thema: Smart Food

Wenn du in deinem Portfolio unter anderem auch in die Entwicklung alternativer und fleischloser Ernährung investieren möchtest, dann könnte unser Thema „Smart Foods“ etwas für dich sein. In diesem Thema legen wir den Fokus auf Unternehmen, die sich den Herausforderungen und Problemen einer schnell wachsenden Weltbevölkerung annehmen und versuchen, innovative Ernährungslösungen zu finden. Näheres zu dem Thema findest du hier.

Hinweis: Geldanlagen bergen Risiken. Beachte bitte unsere Risikohinweise. Informiere dich bitte ausführlich, bevor du eine Investition tätigst.

22.1.23
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