Ostern und die Schokohasen

Die beliebte Süßigkeit wird immer teurer

Der Osterhase, der zu Ostern bunter Eier bringt, hat verschiedene Ursprünge und Theorien. Aber wieso ist gerade der Hase das zentrale Symbol eines christlichen Feiertages und Höhepunktes der Passionszeit? Ursprünglich waren Hasen und Eier Symbole der Fruchtbarkeit, und der Osterhase etablierte sich im 18. Jahrhundert als ein protestantischer Brauch, vor allem in städtischen Gebieten. Die Tradition des Eierbringens und Versteckens durch den Osterhasen gewann in verschiedenen Regionen an Beliebtheit, wobei historisch auch andere Tiere wie Fuchs oder Storch als Überbringer der Ostereier dienten. Im Laufe der Zeit setzte sich der Osterhase jedoch als das vorherrschende Symbol für das Eierverstecken durch, unterstützt durch seine natürliche Fruchtbarkeit und sein Verhalten, das leicht mit dem Verstecken von Eiern in Verbindung gebracht werden konnte1.

Schokohasen zum Fest

Auch Schokolade gehört zu Ostern wie gefärbte Ostereier in das Körbchen. Sie wird sehr gern zum Fest verschenkt, unter den beliebtesten Schokoladenprodukten steht natürlich der Schokohase ganz weit vorn. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2024 240 Millionen Schokoladenhasen produziert.

Über die Hälfte dieser Schokoladenhasenarmee ist dabei für das Ausland bestimmt. 122 Millionen Stück wurden exportiert, der Rest wird im Inland verkauft.

Kakaopreise auf Maximalkurs

Mittlerweile muss man tiefer in die Tasche greifen, um einen Schokohasen zu kaufen, denn hierzulande steigen die Preise für die süße Nascherei. Um einen goldenen Osterhasen einer bekannten Marke zu kaufen, muss man derzeit rund 6,59€/200g zahlen. Grund für die hohen Preise sind vor allem gestiegene Rohstoffpreise, denn vor allem Kakao als Rohstoff ist sehr teuer geworden. Immer häufiger vorkommenden Extremwetterereignisse in den Anbauländern wie Dürreperioden, Starkregen oder Überflutungen sorgen für schlechtere Erträge oder vollständig zerstörte Ernten, was sich im Preis widerspiegelt. Auch der Preis für Zucker steigt seit 2022 deutlich an. Weitere Preisfaktoren wie Energie und steigende Löhne spielen ebenfalls eine Rolle und wirken sich auf den Endpreis aus2.

Zuletzt verzeichnete der Preis für eine Tonne Rohkakao an der Londoner Rohstoffbörse einen steilen Anstieg und erreichte mit 8.903,76 EURO einen neuen Höchststand (Schlusskurs 25.03.). Das entspricht einem Preisanstieg von mehr als 254% innerhalb eines Jahres. Zum Vergleich lag dieser Preis Anfang Januar noch bei rund 4.120 EURO und im März des vorangegangenen Jahres sogar unter 2.500 EURO.Dadurch ist Kakao, die Hauptzutat für Schokolade, teurer als jemals zuvor. Infolgedessen sind also auch die deutschen Konsumentinnen und Konsumenten gezwungen sein, mehr Geld für ihre bevorzugte Süßigkeit auszugeben.

Schokoladenproduzenten freuen sich

Dem Umsatz von Lindt & Sprüngli hat der Preisanstieg zumindest für das letzte Jahr keine Probleme bereitet. Laut Geschäftsbericht der Lindt & Sprüngli AG belief sich der EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) – also den Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sachanlagen im Jahr 2023 auf 1,09 Milliarden Schweizer Franken (umgerechnet 1,12 Mrd. EURO).


Die Statistik zeigt das weltweite EBITDA des international agierenden Schweizer Schokoladenproduzenten Lindt & Sprüngli im Zeitraum von 2006 bis 2023. Neben dem Hauptsitz in Kilchberg, Schweiz, betreibt das Unternehmen auch eine Produktionsstätte in Aachen, die für die Herstellung des Großteils der exportierten Waren zuständig ist.

Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass sich zwar die Lage auf den Beschaffungsmärkten einigermaßen normalisiert habe, aber insbesondere für ihren wichtigsten Rohstoff Kakao stellt sich das Unternehmen auf dauerhaft hohe Preise ein.

In Deutschland konnte das Unternehmen dennoch ein organisches Umsatzwachstum von 7,0% verzeichnen, was zu Einnahmen von 786 Millionen Euro führte. Lindt gehört zu den beliebtesten Praliné-Herstellern in Deutschland. Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen die Produkte allerdings zunehmend weniger für den persönlichen Gebrauch, sondern mehr für das Verschenken.


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28.3.24
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